„Der BMV kann mehr. Reinickendorf auch.“ – Unter diesem Motto engagieren sich seit dem Frühjahr 2025 drei junge Menschen in der Reinickendorfer Aktivengruppe des Berliner Mietervereins (BMV). Wir haben sie gefragt, was sie antreibt und was sie vorhaben.
Was macht die Bezirksleitung?
Nils: Wir als Bezirksleitung sind Ehrenamtliche und Teil der Bezirksaktivengruppe. Zwar sitzen wir im Beirat des Berliner Mietervereins und organisieren die Aktiventreffen im Bezirk, aber wir wollen keine Hierarchie. Uns ist wichtig, dass sich alle Interessierten auf ihre Weise einbringen können. Denn der Mieterverein ist nicht nur ein Ort für Einzelberatungen – er ist auch Plattform: für kollektive Organisierung, für politischen Druck von unten, für gemeinsames Handeln. Und das fängt in aktiven Bezirksgruppen an.
Marie: Uns geht es darum, den BMV auf Bezirksebene lebendig und politisch zu machen – nicht nur zu verwalten, sondern zu gestalten. Wir organisieren die Aktiventreffen in Reinickendorf, vernetzen uns mit lokalen Initiativen und sorgen dafür, dass wohnungspolitische Themen auf die lokale Agenda kommen.
Maurizio: Der BMV ist ein starker Verein mit großer Geschichte. Doch um der wachsenden Macht der Immobilienwirtschaft etwas entgegenzusetzen, braucht es neue Impulse. Unsere Aufgabe ist es, diesen Wandel vor Ort anzustoßen – gemeinsam mit allen, die mitziehen wollen.
Was passiert aktuell in der Bezirksgruppe Reinickendorf?
Nils: Nach der Corona-Pandemie lag die Bezirksgruppe brach. Jetzt bringen wir neuen Schwung hinein. Reinickendorf darf kein weißer Fleck auf der wohnungspolitischen Landkarte Berlins bleiben. Deshalb gestalten wir die Aktiventreffen neu – offen für alle, politisch, mit spannenden Themen.
Marie: Wir starten mit einer Veranstaltungsreihe, bei der wir mit Expert:innen über die Geschichte der Mieter:innenbewegung, internationale Wohnmodelle und effektive Organisierung von Mieter:inneninitiativen sprechen. Es gibt Snacks, Diskussionen – und Raum für neue Ideen. Unser Ziel: eine lebendige Gruppe bilden, die Lust hat, etwas zu bewegen.
Maurizio: Gleichzeitig wollen wir uns stärker mit Initiativen im Bezirk vernetzen und Mieter:innen konkret dabei unterstützen, sich zu organisieren. Ob Hausgemeinschaft oder Nachbarschaft – wir glauben an die Kraft des gemeinsamen Handelns. Der BMV wird diese Prozesse aktiv begleiten.
Was treibt euch an – und was wollt ihr erreichen?
Marie: Die Wohnungskrise in Berlin spitzt sich zu – auch in Reinickendorf. Gleichzeitig entstehen überall starke Initiativen. Wir wollen, dass der BMV Teil dieser Bewegung wird. Nicht als Einzelkämpfer, sondern als verlässliche, solidarische Struktur im Hintergrund.
Nils: Wir wollen den Verein als wichtigste Mieter:innenorganisation Berlins zukunftsfähig machen. Ehrenamtliche, die in der Vergangenheit viel geleistet haben, hören leider altersbedingt auf. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die sich gegen die Misere am Wohnungsmarkt wehren möchten – oder das schon tun. Diese Menschen müssen wir zusammenbringen und ermutigen, über die eigenen Probleme hinaus aktiv zu werden. Für bessere Bedingungen – in Reinickendorf und in ganz Berlin.
Maurizio: Die Übermacht der Immobilienlobby lässt sich nur durch breite Mobilisierung aufbrechen. Genau daran arbeiten wir. Wir laden alle ein, die nicht nur zuschauen wollen, sondern mit uns den BMV weiterdenken – und gemeinsam für eine andere Wohnungspolitik kämpfen wollen.
nb, ms, mg, fs
15.07.2025




