Pressemitteilung Nr. 37/25
Der Berliner Mieterverein unterstützt die vom BUND Berlin und der Landesarbeitsgemeinschaft für Naturschutz gestartete Kampagne „Grüne Flächen retten – Hitzeschutz jetzt!“. Ziel ist es, die dringende Notwendigkeit von Klimaanpassungen im Wohnbereich, insbesondere Hitzeschutz, für Mieter:innen und Stadtbewohner:innen hervorzuheben. Klimaschutz und Klimaanpassungen müssen ebenso wie die Wohnraumsicherung wichtige Themen im Wahlkampf für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2026 sein.
Wohnungsmarkt in Berlin – Alarmierende Entwicklung:
Sebastian Bartels, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, verdeutlichte auf der heutigen Pressekonferenz: „Was ist bloß los in unserer Stadt? Abrisse bestehender Wohnhäuser verschärfen die Wohnungsnot, zerstören preiswerten Wohnraum und verhindern dringend benötigte Hitzeschutz- und Grünflächen. Der Senat muss den Bestand deutlich besser schützen und konsequent auf Umbau und Erweiterung im Bestand hinwirken.“
Potenzial im Bestand nutzen:
Der Mieterverein fordert eine konsequente Nutzung bereits versiegelter Flächen und leerstehender Gebäude. So standen im Vorjahr 1,45 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer – genügend Platz, um rund 30.000 Wohnungen zu schaffen. Auch Aufstockungen von bestehenden Gebäuden könnten 7.000 bis 8.000 neue Wohnungen ermöglichen. Fördermittel für die Umnutzung von Gebäuden fehlen bislang.
Schutz des Bestands und Bürgerbeteiligung:
Bartels betonte die Dringlichkeit des Schutzes bestehender Wohnungen: „Abriss von Wohn- und Gewerberaum ist nicht nur ökologisch, sondern auch sozial fatal.“ Besonders Häuser der 50er bis 70er Jahre bieten noch relativ preiswerten Wohnraum. Eine strengere Gesetzgebung gegen Zweckentfremdung von Wohnraum, wie vom Berliner Mieterverein vorgeschlagen, könnte hier Abhilfe schaffen. „Wenn ein Abriss wirklich unumgänglich scheint, müssen für die Ersatzneubauten endlich vernünftige Sozialquoten eingeführt werden. Für die Bestandserweiterung, den Um- und Ausbau gilt das ebenso – hier steht aus unserer Sicht der Senat in der Pflicht, ein eigenes Förderprogramm aufzulegen.“
Hitzeschutz als zentrale Aufgabe:
Mit den steigenden Temperaturen werden Ausgleichsflächen und begrünte Kieze immer wichtiger. Der Fokus müsse daher auf der gemeinwohlorientierten und ökologischen Innenentwicklung, der Aufstockung und Umnutzung liegen – mit sozialer Bindung und Bürger:innenbeteiligung.
„Berlin kann sich ein Weiter-so bei der Bebauung nicht mehr leisten. Grünflächen sind bis zu acht Grad kühler als betonierte und asphaltierte Flächen. Das macht in der Klimakrise einen lebenswichtigen Unterschied. Schon jetzt bräuchten Menschen und Natur vor allem in vielen Gebieten der dicht besiedelten Innenstadt mehr Freiflächen als weniger.“, sagt Verena Fehlenberg beim heutigen Presseauftakt für die Kampagne. Die Kampagne startet für die breite Öffentlichkeit am 19. September 2025 auf dem Tempelhofer Feld.
Hintergrund:
Die Kampagne „Grüne Flächen retten – Hitzeschutz jetzt!“ wird vom Berliner Mieterverein unterstützt. Ziel ist es, auf die Herausforderungen des Berliner Wohnungsmarktes hinzuweisen und dringend notwendige Maßnahmen zur Sicherung von Wohnraum und Klima umzusetzen.
https://www.bund-berlin.de/mitmachen/gruene-flaechen-retten-hitzeschutz-jetzt/
Berlin, 16. September 2025
30.10.2025




