Der Berliner Architekt Christoph Langhof hat ein ambitioniertes Hochhausprojekt am Rand des ehemaligen Flughafens Tempelhof vorgestellt, das mit zwölf Türmen bis zu 5000 Wohnungen für rund 10.000 Menschen schaffen soll.

Visualisierung: Langhof GmbH
Eine Bebauung des Tempelhofer Felds wird weiterhin von vielen Berliner:innen strikt abgelehnt. Wohl auch deshalb hat der Architekt Langhof für sein Konzept eine Fläche außerhalb des Feldes gewählt. Die Türme sollen entlang der dem Stadtraum zugewandten Seite des denkmalgeschützten ehemaligen Flughafen-Gebäudes entstehen, während das Tempelhofer Feld selbst unbebaut bleibt. Vorgesehen sind Bauhöhen zwischen 60 und 240 Meter, die das historische Flughafen-Gebäude umrahmen. Langhof versteht sein Konzept als Weiterentwicklung der bestehenden Struktur: Das Monument des Flughafens soll erhalten und zugleich durch neue Wohnräume, Grünflächen und Begegnungsorte ergänzt werden. Zwischen den Türmen sind öffentliche Plätze, Spiel- und Gemeinschaftsflächen sowie begrünte Ebenen geplant. Der Entwurf verfolgt die Idee einer vertikalen Stadt, in der Arbeiten, Wohnen und Freizeit in einem räumlichen Zusammenhang stehen.
Kritisch diskutiert wird das Vorhaben vor allem mit Blick auf die Realisierbarkeit und die soziale Ausrichtung. Hochhäuser sind technisch aufwendig und teuer. Langhof betont jedoch, dass ein vielfältiger Nutzungsmix vorgesehen sei, der auch bezahlbare Wohnungen umfasst. Zudem soll der Entwurf ein Zeichen setzen, wie städtische Nachverdichtung aussehen kann, ohne Freiflächen zu opfern. Fachleute und Politiker:innen sind in ihrer Einschätzung uneins: Während einige das Projekt als visionären Beitrag zur Lösung des Wohnraummangels sehen, warnen andere vor einem Bruch mit dem denkmalgeschützten Charakter des Areals.
Der Entwurf befindet sich derzeit im Konzeptstadium, Investor:innen oder Zeitpläne gibt es noch nicht. Dennoch löst die Idee bereits eine breite Diskussion über die Zukunft des Tempelhofer Feldes aus – zwischen dem Wunsch nach Wohnraum, dem Erhalt historischer Strukturen und der Frage, wie Berlin in Zukunft wachsen soll: In die Fläche oder in die Höhe.
Stefan Klein
28.11.2025




