Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, hat den neuen Masterplan Solarcity 2025–2030 vorgestellt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 mindestens 25 Prozent des in Berlin erzeugten Stroms aus Solarenergie zu gewinnen.

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Berlin treibt mit dem Programm Solarcity Berlin den Solarausbau ambitioniert voran: Der Masterplan für die Jahre 2025 bis 2030 sieht vor, das Sonnenenergiepotenzial der Hauptstadt deutlich stärker zu nutzen und damit einen zentralen Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 zu schaffen. Laut Daten des Fraunhofer-Instituts ist ein Solarstromanteil von rund 25 Prozent bis 2025 am Berliner Strommix möglich. Der Fokus liegt dabei auf der Nutzung großer Dachflächen, Fassaden und öffentlicher Gebäude, wo bislang noch erhebliche ungenutzte Potenziale ruhen. Maßnahmen werden in mehreren Handlungsfeldern definiert: Informations- und Beratungsangebote über das SolarZentrum Berlin, Fachkräftegewinnung und -qualifizierung, verbesserte Rahmenbedingungen einschließlich Netzanschluss- und Genehmigungsverfahren sowie gezielte Förderprogramme wie SolarPLUS. Besonderes Augenmerk gilt dem Bestand: Miet- und Wohnhäuser sollen stärker eingebunden werden, damit Solaranlagen nicht nur auf Neubauten entstehen. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Senat, Bezirken, Wohnungswirtschaft und weiteren Akteuren zentral.

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Der Masterplan sieht jährlich eine Überprüfung der Maßnahmen vor – mit Monitoring-Berichten und Anpassung der Vorgaben. In Berlin beginnt damit eine stärkere Verknüpfung von Energiepolitik und Stadtentwicklung: Dächer werden zu aktiven Energieressourcen, Nachbarschaften können von Mieterstrommodellen profitieren und urbane Infrastrukturen wie E-Mobilität und Wärme zunehmend mit Sonnenstrom gekoppelt werden. Doch in der Ausrichtung auf große Flächen und Anlagen liegt auch Grund zur Kritik. So sagt Lu Yen Roloff, die Sprecherin von „Plan B“, einem gemeinnützigen Kooperationsnetzwerk: „Der Großteil der Anträge wird von Unternehmen und Eigentümern gestellt. Bei 84 Prozent Mieter:innen sei diese Photovoltaikförderung des Landes weder sozial gerecht noch partizipativ“. Roloff sieht zudem Wohnungsunternehmen in der Pflicht, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und weniger restriktiv bei der Genehmigung von Balkonmodulen zu sein.
Stefan Klein
26.11.2025




