Bodenpolitik ist ein Thema, das es so gut wie nie in die Fernseh-Nachrichten schafft. Dabei ist der Boden buchstäblich unsere Lebensgrundlage: Auf dem Boden bauen wir unsere Wohnungen und wachsen unsere Lebensmittel. Die Frage des Zugangs, der Verteilung und der Nutzung des Bodens wird immer drängender: Durch Bebauung wird mehr und mehr Boden versiegelt.
Äcker und Wiesen werden von landwirtschaftsfernen Unternehmen aufgekauft, die Kleinbäuer:innen keine Chance lassen. In den Städten verdrängt die Immobilienspekulation Mieter:innen. Die Beiträge in dem Buch „Stadt Land Boden“ analysieren das Problem und stellen Lösungsansätze für eine gerechtere Verteilung, eine demokratischere Verwaltung und eine nachhaltigere Nutzung des Bodens vor, zum Beispiel den Frankfurter Baulandbeschluss, genossenschaftliches Bodeneigentum, Community Land Trusts oder Commons. Eine Vergesellschaftung nach dem Vorbild von „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ ließe sich auch auf dem Land anwenden. „So unterschiedlich wie oft dargestellt sind die Bodenverhältnisse in der Stadt und auf dem Land nicht“, schreibt Herausgeberin Isabel Feichtner. „Im Gegenteil: Erschreckend ähnlich sind die grundlegenden Prozesse, und erfreulich fruchtbar ist es, gemeinsam an dem Thema Boden zu arbeiten und sich gegenseitig zu stärken.“
js
30.10.2025




