Mit einer breit angelegten Aktion will die ARD Hintergründe des bundesdeutschen Mieten-Debakels aufspüren und zu einem Schwerpunkt ihres Programms machen.

„Das Erste“ will hören, was Mieter:innen über ihre Erfahrung am Wohnungsmarkt zu erzählen haben
Foto: SWR
MieterMagazin: Sie rufen die Zuschauer:innen unter dem Stichwort #besserwohnen auf, sich mit Ihren Erfahrungen als Mieter:innen bei der ARD zu melden. Was ist da geplant?
Thomas Reutter: Wir haben die Mitmachaktion gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund entwickelt und wollen wissen, wie Deutschland wohnt, speziell – wie es den Mieterinnen und den Mietern dabei geht. Zum Beispiel fragen wir, wie es mit dem Vermieter läuft, wie hoch der Anteil der Miete am Einkommen ist oder auch wie schwer es war, die Wohnung zu bekommen, in der man gerade lebt. Wenn viele mitmachen, bekommen wir ein immer genaueres Bild über die Lage am Mietwohnungsmarkt.
MieterMagazin: Bei welchen Sendern und in welchen Formaten sollen die Beiträge laufen?
Thomas Reutter: Die gesamte ARD macht mit, also das Erste, die ARD-Mediathek und die Audiothek, die Landesprogramme im Hörfunk und im Fernsehen, aber auch Online und Social Media. Über Monate wollen wir immer wieder berichten, was die Mieterinnen und Mieter uns erzählen. Am Ende machen wir eine Fernsehdoku im „Ersten“ und in der ARD-Mediathek und präsentieren die Ergebnisse.
MieterMagazin: Werden Sie auch die Politik mit den Ergebnissen der Zuschauerbeteiligung konfrontieren?
Thomas Reutter: Ja. Wir wollen mit unserer Citizen-Science-Aktion natürlich auch ganz klassischen Journalismus machen. Wir lassen die vielen Erfahrungsberichte und all die Eingaben von unseren Datenjournalisten statistisch auswerten und auch vom Deutschen Mieterbund einordnen. Menschen, die ihre Geschichte erzählen wollen, können in unserer Abschluss-Doku zu Wort kommen. Mit alldem werden wir die Verantwortlichen konfrontieren und bei ihnen auch nachhaken.
Interview: Stefan Klein
30.10.2025




