Seit September bieten die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften ein neues Wohnungswechsel-Programm an: Wer in eine kleinere Wohnung ziehen möchte, erhält Unterstützung.

Foto: Nils Richter
Wer Hauptmieter:in bei einer der sieben landeseigenen Wohnungsunternehmen ist und sich um mindestens ein Zimmer und zehn Quadratmeter verkleinern möchte, erhält von seinem Wohnungsunternehmen innerhalb von zwölf Monaten bis zu drei Wohnungsangebote. Ein Wechsel ist allerdings zunächst nur im Bereich des Bestands der eigenen Wohnungsbaugesellschaft möglich. Das Versprechen: Der Umzug werde so koordiniert, dass keine Belastung durch doppelte Mietzahlung entstehe. Außerdem könnten Haushalte mit geringen Einkommen einmalig bis zu zwei Nettokaltmieten erlassen bekommen. Vor allem aber werben die Unternehmen mit einer „fairen Miete“, weil die neue, kleinere Wohnung zur ortsüblichen Vergleichsmiete ohne Neuvermietungszuschlag angeboten würde. Bausenator Gaebler räumte gegenüber dem Tagesspiegel ein, dass der Quadratmeterpreis nach dem Umzug zwar meist über dem bisherigen läge – da die Wohnung kleiner sei, zahlten Mieter:innen aber in der Regel nicht mehr.
Wohnraum effizienter zu verteilen, war auch das Ziel einer anderen Initiative der Landeseigenen, die bereits seit 2018 läuft und künftig parallel weitergeführt werden soll: einer Online-Wohnungstauschbörse innerhalb der sieben Unternehmen. Das Angebot blieb bisher jedoch weit hinter den Erwartungen zurück, weil sich die allermeisten Tauschwilligen vergrößern wollten. Auf die Frage, inwieweit der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sich Verbesserungen von dem neuen Angebot erhofft, antwortet Sprecher Dr. David Eberhart: „Bei beiden Angeboten handelt es sich um Instrumente, um die Wohnraumversorgung in Berlin zu stärken und die Verteilung bestehenden Wohnraums zu verbessern.“
Wibke Werner, Geschäftsführerin beim Berliner Mieterverein (BMV), sagt: „Da Neubau allein die Nachfrage nicht wird decken können, kommt es wesentlich darauf an, vorhandenen Wohnraum effizient zu nutzen.“ Dazu gehöre neben dem Wohnungstauschprogramm auch der nun neu eingeführte Wohnungswechsel. Der Berliner Mieterverein befürworte jede Bemühung in diese Richtung, denn – so die Geschäftsführerin: „Berlin kann es sich nicht erlauben, nicht jedes Instrument zu nutzen, das zu einer noch so kleinen Entspannung des Wohnungsmarktes führen kann.“
Katharina Buri
01.10.2025




