Die Filmemacherin und Autorin Doris Dörrie ist weitgereist und hat an vielen Orten gewohnt. Auf ihren unzähligen Reisen nach Japan, Mexiko, Marokko, Südeuropa und in die USA sieht sie, wie eng das Wohnen an die jeweilige Kultur geknüpft ist.

Berlin 2025, 128 Seiten, 20 Euro, als E-Book 14,99 Euro
In Kalifornien ging sie zu Hausbesichtigungen, nur um sich andere Leben in anderen Räumen auszumalen. Und bei ihrer Arbeit als Filmemacherin wird sie zur Expertin für das Erschaffen künstlicher Wohnwelten. In dem Buch „Wohnen“ nimmt sie uns jetzt mit auf eine ganz persönliche Wohn- und Gedankenreise. So hat Dörrie zum Beispiel für sich selbst festgestellt, dass sie am liebsten und produktivsten in der Küche oder im Bett schreibt – und nicht etwa am dafür vorgesehenen Schreibtisch. Rückblickend fragt sie sich auch, wo ihre Mutter eigentlich ihren ureigensten Raum, ihren Rückzugsraum, gehabt hat. Es gab ihn nicht, er wurde ihr nicht zugestanden. Warum ist das so? Das ist der Anfang von vielen interessanten Selbstbefragungen rund um das „Behaustsein“. Dörrie kümmert sich nicht um angesagte Einrichtungstrends und nimmt keine Wertung Stadt contra Land vor, sondern sie spricht mit ihren persönlichen Wohn-Überlegungen die Lebenserfahrung eines jeden in dessen vier Wänden an. Denn alle sollten idealerweise doch Wohnexpert:innen in eigener Sache sein.
js
27.05.2025