Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
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Betr.: Sprache im MieterMagazin
Ein unwesentlicher Unterschied
Unsere Nachbarin machte uns auf die Überschrift „Atlas der Verschwendung“ in einem Ihrer Hefte aufmerksam, als wir uns über den wesentlichen Unterschied zwischen den nicht
austauschbaren Wörtern „vergeuden“ und „verschwenden“ unterhielten, den selbst viele Medien nicht zu kennen scheinen. Wir lesen im Text einer ihrer Mitarbeiterinnen: „Es ist Energieverschwendung, wenn … auf Kipp gelüftet wird.“ Aber: Kipplüftungen können nur zu überflüssiger und teurer Energievergeudung führen! Sie blasen Energie also sinnlos zum Fenster raus. Wenn Sie aus einer Veranstaltung kommen, für die Sie viel Geld bezahlt haben, die Ihnen aber sehr missfallen hat, dann werden Sie sicher sagen, dass Sie Ihr Geld und Ihre Zeit leider vergeudet haben. Sie können aber mal verschwenderisch mit Ihrem Weihnachtsgeld umgehen oder Ihre komplette Belegschaft zu after work drinks einladen. Das bringt im Gegensatz zur Kipplüftung richtig Freude. Und das ist der Unterschied.
Christina Allyn
Betr.: MieterMagazin 11/2024, Seite 14, Birgit Leiß: „Queere Wohnprojekte bieten Gemeinsamkeit, Offenheit und Sicherheit“
Aids-Virus?
Es gibt keinen Aids-Virus und ich habe kein Aids, wenn ich HIV-positiv bin. Wie kommen Sie nur darauf, vom Aids-Virus zu schreiben? Ich dachte die Zeiten der Diskriminierung hätten wir hinter uns gelassen und gerade die Zeitungsredakteure kennen den Unterschied zwischen HIV und Aids.
Anonyme Zusendung
Der anonyme Brief weist zu Recht auf einen Fehler hin. Aids ist kein Virus, sondern die englische Abkürzung für „Erworbenes Immunschwächesyndrom“, das durch eine Infektion mit dem HI-Virus ausgelöst werden kann. Nicht alle HIV-positiven Menschen erkranken an Aids. Eine Diskriminierung war selbstverständlich nicht von uns beabsichtigt.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 4/2025, Seite 14, Jens Sethmann: „Umwege und Irrwege – Statt die Mieten zu regulieren, verteilt der Staat umständlich Miethilfen“
Veraltete Daten
Im Artikel fehlt ein wichtiges Kriterium, warum viele, die eigentlich dringend einen Zuschuss zur Miete brauchen, diesen nicht bekommen: die Einstufung des Wohnortes in sogenannte „Mietstufen“. Da wurde dann für Berlin die Stufe IV festgesetzt, in München VII, in Hamburg VI. Warum?
Da die zugrunde gelegten Daten bereits mehrere Jahre alt sind, sind die aktuellen Mietanstiege nicht berücksichtigt. Das passiert mit System, damit eben nicht so viel Wohngeld gezahlt werden muss. Das „Wohngeld“ ist nur Augenwischerei.
M. L.
(Name ist der Redaktion bekannt)
Betr.: MieterMagazin 11/2024, Seite 20, Jens Sethmann: „Rentenpaket II: Aktienrente auf Mieterkosten?“
Ein Stück vom Kuchen
Ich bin Handwerker, 46 Jahre jung und befasse mich mit dem Thema Rente seit etwa 15 Jahren. Ich betreibe selber eine Altersvorsorge, indem ich in Aktien und Fonds investiere. Dass Unternehmen Gewinne erzielen müssen, ist ein wichtiges Kriterium, um zu überleben. Da sind wir uns einig – niemand arbeitet umsonst. Wir wissen auch, das Unternehmen wie beispielsweise Vonovia Kapital benötigen, um Wohnungen zu bauen. Natürlich sind auch Zinsen am Markt entscheidend.
Das jetzige Rentensystem funktioniert nicht auf Dauer. Wenn Sie monatlich 100 Euro in die Rente einzahlen und das bei 7 Prozent Inflation, haben Sie nach einem Jahr nur noch 93 Euro zur Verfügung. Immer mehr Menschen müssten immer mehr Beiträge einzahlen und länger arbeiten. Auf der anderen Seite zahlten alleine die Dax-Konzerne 2024 über 50 Mrd. Dividende aus. Wenn wir schon für den allgemeinen Konsum Geld ausgeben und damit den entsprechenden Unternehmen zu Erfolg verhelfen: Warum sollten wir nicht ein Stück vom Kuchen abbekommen? Wir alle nutzen Güter des täglichen Bedarfs, von Medikamenten, Zahnbürste bis zum Klopapier. Essen und trinken müssen wir auch immer. Es ist falsch, wenn man das einseitig betrachtet.
Auch Deutschland mit Österreich oder Norwegen zu vergleichen ist schlichtweg falsch, alleine weil wir deutlich mehr Einwohner haben als diese Länder.
Des Weiteren denke ich nicht, dass alle Immobilien in Deutschland Vonovia gehören, und außerdem haben Aktionäre ein Mitspracherecht. Auch das muss man im Hinterkopf haben.
Oder ist es eine Alternative, dass wir alle erst mit 85 in die Rente gehen?
A.Müller
07.05.2025