Zunehmend bestimmen Finanzinvestoren, wer wo wohnen und arbeiten kann. Während immer mehr Mieter:innen ihre Wohnung nicht mehr bezahlen können, schaut die Politik nur zu, wie mit Boden- und Immobilienspekulationen die Stadt immer teurer wird. „Immer mehr Geld, das für bezahlbares Wohnen, für Investitionen in baulichen Klimaschutz und Barrierefreiheit nötig wäre, fließt in die Immobilienspekulation und die Wertabschöpfung der Finanzmärkte“, stellt die Stadtplanerin Franziska Eichstädt-Bohlig fest.
Angesichts des „wohnungspolitischen Scherbenhaufens“ meint die frühere Chefin des alternativen Sanierungsträgers Stattbau, grüne Baustadträtin von Kreuzberg, Mitglied des Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses: „Wir müssen den gewohnten Umgang mit Grundeigentumsrechten und den Gebrauch von Boden dringend überdenken.“ In ihrem Buch analysiert sie die vielfältige Bevorteilung der Grundeigentümer:innen und zeigt Wege auf, wie man mit Steuergesetzen, dem Baurecht und einer beherzten Liegenschaftspolitik zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Stadt kommen kann. Sie plädiert leidenschaftlich dafür, dass der Satz aus Artikel 14 des Grundgesetzes „Eigentum verpflichtet“ selbstverständlich auch für das Grundeigentum gelten muss.
js
28.11.2025




