Als ein Baustein, um die schleppende Sanierungsrate zu erhöhen, hat der Berliner Senat 2022 beschlossen, das „Serielle Sanieren“ voranzutreiben. Doch mit der Umsetzung hapert es.

Foto: DENA/Claudius Pflug
Beim Seriellen Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip werden millimetergenau vorgefertigte Module für Fassade, Dach und Haustechnik im Werk produziert und auf der Baustelle nur noch mittels Kränen montiert. Am besten geeignet ist dieses standardisierte Verfahren für große Baukörper, etwa Plattenbauten. 2013 in den Niederlanden entwickelt, wurde es bereits tausendfach erfolgreich durchgeführt, so auch bei der Sanierung eines WBS-70-Typenbaus in Ludwigsfelde.
„Ein großer Vorteil sind die vergleichsweise geringe Beeinträchtigung und kurze Umsetzungszeit, so dass meist eine Durchführung in bewohntem Zustand möglich ist“, erklärt Marion Appelt von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Eine kürzlich veröffentlichte Evaluation belegt dies. Auch der GdW als Interessenvertretung der Wohnungswirtschaft sieht im Seriellen Sanieren ein wichtiges Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität im Gebäudebereich. Berlins städtische Wohnungsbaugesellschaften dagegen, die eigentlich Pilotprojekte entwickeln sollten, üben sich in Zurückhaltung. Bisher wurde lediglich von der Howoge ein Projekt umgesetzt: in der Zerbster Straße 80-84 in Hellersdorf. Die Erfahrungen seien ernüchternd, erklärt die Howoge auf eine Anfrage im Abgeordnetenhaus. So seien die Kosten sehr hoch und die erhoffte Zeitersparnis sei ausgeblieben. Zu teuer und für große Teile des Bestands unpraktikabel, heißt es auch bei den anderen Wohnungsbaugesellschaften.
Dass es nur ein einziges Modellvorhaben gibt, sei enttäuschend, kommentiert der Abgeordnete Andreas Otto von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Ergebnis seiner Anfrage: „Das ist für eine chancenreiche neue Technologie einfach zu wenig.“ Der Senat müsse mit den Wohnungsbaugesellschaften weitere Projekte verabreden.
Birgit Leiß
www.energiesprong.de/news-downloads/news/news-details/marktueberblick-serielle-sanierung
26.11.2025




