Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Ulrike Hamann-Onnertz, frühere Dozentin im Lehrbereich für Stadt- und Regionalsoziologie der HU Berlin, ist seit 2022 beim Berliner Mieterverein und hat mit Sebastian Bartels und Wibke Werner ein Geschäftsführungs-Trio gebildet.

Foto: Christian Muhrbeck
Ulrike Hamann-Onnertz teilte uns Mitte September mit, dass sie den Verein verlassen und aus der Geschäftsführung ausscheiden würde. Das kam für uns sehr überraschend.
Hatten wir uns doch in den vergangenen drei Jahren gut in die für einen Mieterverein unübliche Dreier-Geschäftsführung eingefügt und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Besonders erinnern wir uns an die immer gut abgestimmten Rollenverteilungen in Gesprächsrunden mit Politik und Bündnispartner:innen, denen eine konstruktive Vorbereitung vorausging. Angenehm war, dass Befindlichkeiten keine Rolle spielten und es stets um den Erfolg in der Sache ging.
Impulse für ganz unterschiedliche Bereiche
Ulrike hat wichtige Impulse gesetzt. Engagiert hat sie die Verbesserung der IT-Systemsicherheit und die Einführung eines neuen Mitgliederprogramms begleitet, einen Relaunch der Internetseite angestoßen und dafür gesorgt, dass eine größere Sensibilität für gendergerechte Kommunikation Einzug fand. Daneben war ihr großes Anliegen, den Mieterverein noch mehr mit den Mieterinitiativen zu vernetzen. Ulrike kommt aus der Mietenbewegung und kann auf ein großes Netzwerk an Akteur:innen zurückgreifen, die vertrauensvoll mit ihr zusammenarbeiten. Aufgrund ihres jahrelangen Engagements in der Initiative Kotti & Co hatte sie ein gutes Gespür dafür, die Interessen der Mieterschaft im Politikbetrieb, vor allem in der Gremienarbeit, zu platzieren.

Foto: Sabine Mittermeier
Eine Dreier-Konstellation erfordert allerdings auch mehr Absprachen, und im laufenden Betrieb eines so großen Vereins bleibt es nicht aus, dass die Diskussion über die Zielsetzungen des Vereins Zeit benötigen und mit Reibungsverlusten einhergehen können. Der Berliner Mieterverein befindet sich in einem notwendigen Umstrukturierungsprozess, den wir gemeinsam angestoßen haben.
Der begonnene Weg wird fortgesetzt
Persönliche Gründe hindern Ulrike daran, den BMV auf diesem Weg weiter zu begleiten. Einige Mieter:inneninitiativen äußerten sich besorgt, dass mit Ulrikes Ausscheiden die Zusammenarbeit des BMV mit der Mietenbewegung nicht weiter vertieft werden könnte. Nichts liegt uns ferner, als diesen produktiven Prozess der gegenseitigen Annäherung zu unterbrechen.

Foto: Sabine Mittermeier
Wir möchten weiterhin die sich daraus ergebende Dynamik für eine gute und nachhaltige Interessenvertretung der Berliner Mieter:innen nutzen. Wir werden uns auch weiterhin der Reform des Beratungssystems widmen und gemeinsam mit unserem hervorragenden BMV-Team die Dienstleistungen des Vereins ausbauen und verbessern – zukünftig mit einer Zweier-Geschäftsführung.
Liebe Ulrike – wir danken Dir für die dreieinhalbjährige Zusammenarbeit, die uns mitunter neue Perspektiven aufgezeigt hat. Auch im Namen des Vorstands und unserer Kolleginnen und Kollegen wünschen wir Dir für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass Du dem Berliner Mieterverein gewogen bleibst.
Wibke Werner und Sebastian Bartels
30.10.2025




