Wohnen ist ein Menschenrecht – und doch können sich immer weniger Menschen eine angemessene Wohnung leisten. Warum das so ist, beleuchtet die ehemalige „Spiegel“-Journalistin und jetzt als freie Autorin tätige Lara Schulschenk in ihrem gerade erschienenen Buch.
Zunächst zeigt sie auf, was alles schief läuft für Mieter:innen, taucht ein in den Albtraum Wohnungssuche, in Diskriminierung und Gentrifizierung auf dem Mietmarkt. Wie wurde Wohnen zur Ware? Dieser Frage geht sie im zweiten Teil nach und deckt auf, wie auf dem Wohnungsmarkt systematisch Vermögen von unten nach oben umverteilt wird. Schließlich geht es um die politisch Verantwortlichen und die Frage, an welcher Stelle die Politik es verpasst hat, die Immobilienlobby einzufangen. Schulschenk plädiert für eine neue Bau- und Wohnungspolitik: eine Abkehr vom Renditedenken und vom Neubau. Sie fordert eine bessere Nutzung des vorhandenen Wohnraums und plädiert dafür, Wohnen als Beitrag zum Gemeinwohl zu denken – denn „Wohnungen retten Menschenleben“. Fazit: Wahrlich kein Gute-Laune-Buch, aber ein wichtiges – denn es zeigt auf, wie kaputt unser System der Wohnungsversorgung heute ist. Und welche Möglichkeiten aus der Krise führen könnten.
kb
Gutkind Verlag, Berlin, 2025, 18 Euro
30.10.2025




