„Das laute Berlin“ ist nicht etwa ein Buch über die Lärmbelästigung in der Stadt, sondern über den Werdegang der Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“.
Den Titel lieferte ausgerechnet der Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn mit einer Aussage über die Berliner Mietenbewegung: „Das, was sie hier zeigen, das ist das hässliche Berlin, das ist das laute Berlin. Und das ist das unseriöse Berlin. Und das ist das Berlin, das meines Erachtens keine Zukunft hat.“ Dieses Zitat hat der Autor Ralf Hoffrogge seinem Buch vorangestellt. Der Historiker ist Mitbegründer der Enteignungsinitiative und erzählt detailliert und anschaulich davon, wie ein paar Aktive in der Nähstube des Nachbarschaftshauses Urbanstraße nach und nach die Vergesellschaftungsidee ausfeilten, wie daraus eine breite Bewegung wurde, der beim Volksentscheid 2021 eine Million Menschen mit ihrer Stimme folgten, und wie seither darum gerungen wird, die Vergesellschaftung profitorientierter Wohnungskonzerne auch tatsächlich umzusetzen. Schwierigkeiten und Konflikte werden dabei nicht ausgespart. Das Buch ist ein Denkmal für das Berlin, das nicht die Klappe hält, sondern lautstark einschreitet, wenn seine Zukunft verspielt wird.
js
30.10.2025




