Der angespannte Mietwohnungsmarkt in deutschen Großstädten wirkt sich auch negativ auf den Arbeitsmarkt aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Unternehmensberater von PricewaterhouseCoopers (pwc).

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Für die Anfang dieses Jahres durchgeführte Studie wurden 4000 Berufstätige zwischen 18 und 65 Jahren in zwölf deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner:innen befragt, darunter auch Berlin. Mit eindeutigen Ergebnissen: Jeder Zehnte gab an, den Job schon einmal aufgrund zu hoher Mieten in der Region gewechselt zu haben, 35 Prozent haben nach eigenen Angaben zumindest schon einmal darüber nachgedacht – in Berlin sogar 39 Prozent.

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Besonders betroffen von der Entwicklung ist die Gruppe der befragten jungen Berliner:innen zwischen 18 und 34 Jahren: Von ihnen haben bereits 33 Prozent wegen (zu) hoher Mieten schon einmal den Job gewechselt, weitere 46 Prozent haben es in Erwägung gezogen. Das sind die bundesweit mit Abstand höchsten Zahlen. Es verwundert wenig, dass 76 Prozent aller Befragten der Aussage „Ich würde einen Job ablehnen, wenn die Mieten am Arbeitsort viel höher sind als dort, wo ich aktuell lebe“ zustimmten und immerhin 70 Prozent der Aussage „Homeoffice ermöglicht mir, in einer günstigeren Gegend zu wohnen und trotzdem für meinen aktuellen Arbeitgeber zu arbeiten“. 82 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die aktuelle Situation den Fachkräftemangel verschärft, in Berlin sogar 88 Prozent. Etwa zwei Drittel beobachten den Fachkräftemangel beim eigenen Arbeitgeber. Anregungen, wie Unternehmen den „Brain Drain“, das Abwandern von Fachkräften, abmildern können, liefert die Untersuchung gleich mit: 85 Prozent der Befragten fordern, dass Arbeitgeber:innen in Regionen mit hohen Mieten ihren Beschäftigten einen Mietzuschuss zahlen sollen. Auch die Übernahme von Pendelkosten findet bei 81 Prozent Anklang, gefolgt von einer Finanzierung der Homeoffice-Ausstattung (80 %) beziehungsweise dem Angebot Betriebswohnungen (79 %).
Von der öffentlichen Hand wünschen sich die Beschäftigten Wohnungsbauprogramme mit stärkerem Schwerpunkt auf Mietwohnungen für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen (90 %), die Umwandlung von leeren Büros in Wohnraum (88 %) und die Verschärfung der Mietpreisbremse (83 %). Bei den befragten Berliner:innen kommt eine weitere Idee besonders gut an: Die Aufstockung von Wohneinheiten auf Supermärkten oder Parkhäusern.
Katharina Buri
www.pwc.de/de/mittelstand/pwc-studie-wohnungsnot-und-die-folgen-fuer-den-arbeitsmarkt-2025.pdf
26.05.2025