Die Wohnungs- und Mietenpolitik der Bundesregierung wird in den nächsten vier Jahren von zwei neuen Köpfen geprägt: Die neue Bauministerin heißt Verena Hubertz, das Justizressort übernimmt Stefanie Hubig (beide SPD).

Die Juristin Hubig übernimmt den Ministerin-Posten von Interimsminister Volker Wissing
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Verena Hubertz gilt in der SPD als Senkrechtstarterin. Die heute 37-jährige Betriebswirtin aus Trier zog 2021 erstmals in den Bundestag ein und stieg gleich zur stellvertretenden Chefin der SPD-Fraktion auf. Zuvor war sie Mitbegründerin einer erfolgreichen Koch-App.
Als Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen hat sie sich in der vergangenen Legislaturperiode unter anderem für die Aufstockung des Wohngeldes und die Verlängerung der Mietpreisbremse eingesetzt. In der schwarz-roten Regierung übernimmt sie jetzt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen von ihrer glücklosen Parteifreundin Klara Geywitz.

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Schon deutlich länger im Politikgeschäft ist die neue Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Stefanie Hubig. Die promovierte Rechtswissenschaftlerin war schon von 2000 bis 2008 Referentin im Bundesjustizministerium und ab 2014 Staatssekretärin bei Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Nach einer Zwischenstation ab 2016 als Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz kehrt sie mit der Übernahme des Bundesjustizministeriums nicht nur zurück nach Berlin, sondern auch in ihr altes Ressort.
Für das Mietrecht ist ein engagiertes Justizministerium besonders wichtig. Durch den letzten Amtsinhaber Marco Buschmann (FDP) sind Mietrechtsverbesserungen systematisch blockiert worden. „Für die zuständigen Ministerinnen gilt es nun, den Blick zuerst auf den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau zu richten und die richtige Balance zwischen wohnungspolitischen Anforderungen und mietrechtlichem Schutzbedarf zu finden“, sagt die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds (DMB) Melanie Weber-Moritz. DMB-Präsident Lukas Siebenkotten ergänzt: „Wir sind zuversichtlich und hoffen auf den Schwung der neuen Bundesregierung.“
Jens Sethmann
27.05.2025