Berlins Wohnungsmarkt ist weiterhin angespannt, aber bei teuren Mietwohnungen gibt es mittlerweile mehr Angebote als Nachfrage. Das ergibt sich aus dem Wohnungsmarktbarometer 2025 der Investitionsbank Berlin (IBB).

Werkswohnung)
Foto: pa/Christophe Gateau
Für die IBB-Studie geben jedes Jahr rund 200 Wohnungsmarktexpert:innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik ihre Einschätzungen ab. Sie beurteilen den Mietwohnungsmarkt im unteren und mittleren Preissegment weiterhin als angespannt. Bei günstigen und preisgebundenen Wohnungen gibt es seit langem eine anhaltende Unterversorgung. Im mittleren Segment beobachten die Fachleute eine weitere Verschlechterung. Sie erwarten, dass hier auch in den nächsten drei Jahren die Nachfrage höher als das Angebot bleiben wird.
Im oberen Preissegment mit Nettokaltmieten ab 20 Euro pro Quadratmeter verzeichnet man hingegen erstmals einen ausgeglichenen Markt. In Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Neukölln gibt es sogar ein Übermaß an kostspieligen Wohnungen. Offenbar sind zu viele teure Wohnungen am Bedarf vorbei gebaut worden und die Mieten so stark erhöht worden, dass es nicht mehr genug Mietinteressenten gibt, die das zahlen können.
Wie schon in den letzten Jahren sehen die befragten Expert:innen die steigenden Nettokaltmieten als größtes Problem auf dem Mietwohnungsmarkt. Die zeitlich befristete Vermietung von möblierten Wohnungen wurde deutlich häufiger als Schwierigkeit benannt als im Vorjahr, während die steigenden Betriebskosten und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen den Fachleuten nun weniger problematisch erscheinen.
Betriebswohnungen für Mitarbeitende zu schaffen ist für fast drei Viertel der Fachleute ein wichtiges Thema – insbesondere um Fachkräfte und Nachwuchs zu gewinnen. Der größte Bedarf wird in der Branche Gesundheit und Soziales gesehen, also dort, wo die Beschäftigten eher schlecht bezahlt werden.
Jens Sethmann
www.ibb.de/wohnungsmarktbarometer
30.10.2025




