Im Bündnis „Wohnungsnot durch Umwandlung und Eigenbedarfskündigungen stoppen“ haben sich neun Baustadträt:innen aller Parteien unter anderem mit dem Berliner Mieterverein zum gemeinsamen Handeln verabredet. Der Eigentümerverband Haus & Grund polemisiert in seiner Mitglieder-Zeitschrift gegen diese „Große Koalition“.

Der Beitrag im „Grundeigentum“ dürfte aus der Feder von dessen Geschäftsführer Dieter Blümmel stammen
Screenshot: YouTube/Tolle Immo Talk
Dass auch Bezirksstadträt:innen der CDU und der SPD diesem Bündnis beigetreten sind, erzürnt Haus & Grund besonders – haben doch diese Parteien gerade in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass sie das Wohnen zur Miete und im Eigentum als gleichwertig ansähen. Ein Engagement gegen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ist damit aus Sicht des Verbandes unvereinbar. „Wieso allerdings Umwandlung zur Wohnungsnot führen soll, kann niemand der am Bündnis Beteiligten erklären“, wird in der Zeitschrift „Das Grundeigentum“ behauptet. „Schließlich geht durch Umwandlung keine einzige Wohnung verloren. Nur die Eigentümer wechseln“, so die schlichte Logik der Verfasser.
Mit einer verzerrten Statistik versucht man, den Beweis anzutreten, dass das Bündnis fehlgeleitet ist.
Während dessen können alle Bündnisbeteiligten sehr gut erklären, warum Umwandlung zu Wohnungsnot führt: Es wechselt nicht nur der Eigentümer, es folgen immer auch Mieterhöhungen, die viele Mieter:innen nicht stemmen können, und früher oder später zusätzlich tausende Eigenbedarfskündigungen. Umwandlung ist ein riesiger Verdrängungsmotor, der günstige Wohnungen teuer macht und Menschen aus der Innenstadt vertreibt.
Jens Sethmann
www.wohnungsnot-stoppen.de
27.05.2025