Die Dokumentation „Born to Die in Berlin“ erzählt die Geschichte des Niedergangs einer Stadt, die nach dem Fall der Mauer ihren eigenen Weg hätte gehen können, aber sich politisch andere europäische Metropolen zum Vorbild genommen hat und wie diese den Ausverkauf und die Kommerzialisierung wählte. Das Ergebnis: Wohnungskrise, Verdrängung und verschwindende Kulturorte.
Dem Film gelingt es, einen Hoffnungsschimmer aufrecht zu erhalten, indem die Protagonist:innen der Kämpfe gegen diese Veränderungen selbst zu Wort kommen. Der Berliner Mieterverein verweist auf aktuelle Auseinandersetzungen und die Perspektive der Vergesellschaftung, Bewohner der Habersaathstraße erzählen die Geschichte ihres Widerstandes, und das Tuntenhaus feiert seine Erhaltung. Auch die Initiative gegen die A100 und „Berlin vs. Amazon“ berichten von ihren anhaltenden Kämpfen um unsere Stadt. Mit ungewöhnlichen Perspektiven versucht der Film auch stilistisch das künstlerische Berlin zu repräsentieren. Der Titel übrigens stammt aus einem Interview mit einem ehemaligen Punk aus Ost-Berlin, der auf der Straße lebt. Seine Stadt sei am Sterben, er werde aber nicht weggehen, er sei „born to die in Berlin“.
tb
24.06.2025